Panorama

Neue Daten zur Corona-Lage Omikron-Subtypen halten "Infektionsdruck" hoch

Der BA.2-Anteil unter den Infektionen ist im Vergleich zur Vorwoche leicht angestiegen.

Der BA.2-Anteil unter den Infektionen ist im Vergleich zur Vorwoche leicht angestiegen.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

Die Signale stehen auf Entspannung, die Corona-Fallzahlen gehen langsam zurück. Grund zum Aufatmen sehen Experten jedoch noch nicht. Die Omikron-Variante BA.2 dominiert das deutsche Infektionsgeschehen. Wie entwickelt sich BA.5?

Die schon seit Wochen in Deutschland vorherrschende Omikron-Subvariante BA.2 beherrscht weiter das deutsche Infektionsgeschehen. Wie aus den vom Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlichten Daten hervorgeht, konnte der Erregertyp alle übrigen Coronavirus-Varianten sogar noch weiter zurückdrängen. In der komplett sequenzierten Stichprobe kam BA.2 zuletzt auf einen Anteil von 97,6 Prozent.

Der BA.2-Anteil sei damit im Vergleich zur Vorwoche noch einmal leicht angestiegen, heißt es im aktuellen RKI-Wochenbericht. In der Woche zuvor lag BA.2 laut RKI bereits bei 96,5 Prozent aller analysierten Corona-Fälle. Andere Coronavirus-Varianten wie zum Beispiel Delta tauchen in der untersuchten Laborstichprobe derzeit überhaupt nicht mehr auf. Der Subtyp BA.1, der im Januar noch für die meisten Corona-Ansteckungen verantwortlich war, kam zuletzt nur noch auf einen Anteil am Infektionsgeschehen von unter zwei Prozent.

Die neu aufgekommenen Omikron-Sublinien BA.3 und BA.4 spielen den vorliegenden Daten zufolge bisher nur eine untergeordnete Rolle. Beide Subtypen wurden jeweils nur in 0,1 Prozent der analysierten Proben nachgewiesen. Geringfügige Bewegungen gab es bei der ebenfalls unter Beobachtung stehenden Omikron-Subvariante BA.5. Hier stieg der Anteil der entdeckten Fälle von 0,1 auf 0,3 Prozent der Fälle.

Die Zahlen beruhen auf den Ergebnissen einer Stichprobe, in der zufällig herausgegriffene Virusbefunde einer Genomsequenzanalyse unterzogen werden. Das RKI geht davon aus, dass sich daraus Hinweise auf die deutschlandweite Verbreitung Besorgnis erregender Coronavirus-Varianten ableiten lassen. Die zeitaufwändige Analyse des gesamten Virus-Erbguts soll sicherstellen, dass auch neu auftretende Erregertypen frühzeitig erkannt werden.

Die Angaben beschreiben jeweils den Stand der vorvergangenen Woche, also die Ausbreitung der verschiedenen Virustypen von Mitte April. Anzeichen für eine grundlegende Trendwende sieht das RKI in den Daten bisher nicht. Neue Mischvarianten seien "bisher nur vereinzelt nachgewiesen" worden, heißt es.

Insgesamt gehen die Corona-Fallzahlen in Deutschland weiter zurück. "Der Gipfel der aktuellen Welle ist klar überschritten", fasst das RKI die aktuelle Pandemie-Lage in Deutschland zusammen. "Viele Hospitalisierungsindikatoren und auch die Todesfälle nehmen weiter ab." Das Institut passte seine allgemeine Risikoeinschätzung leicht an die veränderte Lage an: Die Gefährdung durch Covid-19 für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland wird demnach insgesamt nur noch als "hoch" eingestuft. Zuvor lautete die Formulierung hier noch "sehr hoch".

Anlass für Entwarnung sieht das RKI jedoch auch Anfang Mai 2022 noch nicht. Der "Infektionsdruck" bleibe mit knapp 600.000 innerhalb der letzten Woche an das RKI übermittelten Covid-19-Fällen "weiterhin hoch", warnten die Experten. Die Impfung habe nach wie vor mit ihrer starken Schutzwirkung gegen schwere Verläufe eine große Bedeutung.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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